Eine gasunterstützte Solarheizung ist ökologischer als eine solarunterstützte Gasheizung
Eine Familie wohnt in einer Doppelhaushälfte in Friedrichshafen und plant, sich von der bestehenden Gasheizung unabhängiger zu machen. Die Gastherme ist bereits älter, arbeitet aber noch zuverlässig und vorschriftsmäßig. Die Gebäudehülle ist bereits früher mit einer Isolation gedämmt worden. Die Bestandsanalyse ergibt, dass eine Heizungs-
Zur Integration von Solarthermie eröffneten sich nun zwei alternative Konzepte, die der Erläuterung bedürfen.
Mit dieser Betriebsweise spricht man zu Recht von einer solarunterstützten Gasheizung. Das Beschriebene funktioniert übrigens analog für Ölheizungen.
Alternative 2 : gasunterstützte Solarheizung
In dem hier vorgestellten Projekt wurde nun ein bedeutender Schritt darüber hinaus getan. Die Heizung wurde so umgebaut, dass völlig unabhängig vom Betrieb der Gastherme warmes Trinkwasser zur Verfügung steht und die Raumheizung entsprechend der Außentemperatur gesteuert autark funktioniert. So lange es die Witterung zulässt, wird der Wärmebedarf ausschließlich solar gedeckt. Die Gastherme wird von der Regelung der Solaranlage nur dann zugeschaltet, wenn es absolut notwendig ist. Mit Hilfe eines einfachen Wahlschalters können die Hausbewohner selbst bestimmen, ob sie zu 100% ohne Gas auskommen wollen; oder ob die Heizungsregelung einen ständigen Wärmevorrat über die Gastherme sichern soll. Das eigenständige, einfache Abschalten der Gastherme ist in den Übergangszeiten durchaus wochenlang, und über den Sommer vier bis sechs Monate möglich. Dieses Konzept nennen wir gasunterstützte Solarheizung.
Hier der Projekt-
Personen / Wohnfläche 3 / 120 m²
Einsparung an Gas ca. 40 %
Solare Deckungsrate ca. 40 %
Wärmeverteilung über klassische Radiatoren
Zusammenfassung der Vorteile der gasunterstützten Solarheizung
Die Vorteile dieses Konzeptes liegen nach Auswertung einer Betriebsanalyse (mit Datenlog) auf der Hand. Die Laufzeiten der Gastherme und damit der Gasverbrauch sind erheblich geringer, gut 40 % des bisherigen Verbrauch wurden eingespart. Gleichzeitig nimmt die Taktung der Gastherme ab. Das heißt, sie springt selten an, läuft dann aber einen gewissen Zeitraum. Diese Betriebsart ist durch geschickte Einbindung des Kombispeichers möglich. Es wird einerseits eine erhebliche Gasmenge eingespart und weiterhin wird die Gastherme geschont. Schädliche Emissionen und ein Mehrverbrauch durch unverbranntes Gas in der „Kaltstartphase“ werden vermieden. Der Mehraufwand für den Umbau des bestehenden Heizungssystems auf Solarheizung war gering. Im Fall von Neuinstallationen gibt es praktisch keinen Mehraufwand.