Ofen & Holz

Ein Ofen im Wohnbereich vereint Ästhetik, gesunde Wärme und Ökologie

Strahlungswärme ist gesund. Bedingt durch seine Baumaterialien Stein und Lehm und die massiven Ofenwände gibt der Ofen einen großen Teil seiner Wärme als milde Strahlung ab.

Mit Strahlungswärme einen Wohnraum zu heizen erzeugt eine angenehmere Wohnatmosphäre als mit einem lackierten Stahlheizkörper, bei dem ein großer Wärmeanteil als Warmluft im Raum bewegt wird. Denken Sie im Vergleich daran, dass man einen bedeckten Tag mit höherer Lufttemperatur als ermüdend erleben kann, hingegen einen sonnigen Tag mit vergleichsweise niedrigerer Lufttemperatur als anregend und erfrischend.

Direkt erlebbar ist auch, dass der Umgang mit Holz und Feuer am Ofen Freude macht und einen bereits von innen her „durchwärmt“.

Welche Holzfeuerungstechnik ist die richtige Wahl?

Hier gehen wir zunächst auf dezentrale Holzfeuerungstechniken ein – Öfen, die direkt im Wohnbereich stehen. Sie bieten vielfältige Möglichkeiten, Wohnbereiche behaglicher zu gestalten. Hierzu gehören Grundofen und Dauerbrandofen.

Im Grundofen wird in idealer Weise die intensive Verbrennungshitze in milde Wohnwärme verwandelt. Er brennt ein- oder zweimal am Tag mit einem großen Feuer für etwa ein bis zwei Stunden. Dabei werden die steinerne Speichermasse des Feuerraumes und die nachgeschalteten Züge aufgeheizt. Die Wärme dringt allmählich durch die kräftige Steinwand des Ofens und strahlt über 6 bis 10 Stunden in den Raum, ohne dass der Ofen weiter bedient werden müsste. In der ersten Zeit der Feuerung dringt viel Wärme durch die Scheibe der Ofentür, die bei entsprechender Größe und mit Verglasung auch einiges an Behaglichkeit vermittelt. Dieser Ofentyp wird oft mit dem Begriff Kachelofen bezeichnet, obwohl die Kachelung nur eine Möglichkeit der Oberflächengestaltung darstellt.

Im Dauerbrandofen sollte ständig ein mäßiges Feuer unterhalten werden. Die Ofenmasse ist recht klein, wodurch der Ofen nach Verlöschen der Flamme nur noch kurze Zeit wärmt. Der Dauerbrandofen kann sowohl individuell gebaut als auch fertig gekauft werden (dann meist Kaminofen genannt). Auch der bekannte Küchenherd ist im Prinzip ein Dauerbrandofen.

Eine sogenannte Wasserführung oder ein wasserführender Einsatz im Ofenkörper ermöglicht es, Wärme des Holzofens auch für die Warmwasser-Versorgung und die Unterstützung der Zentralheizung zu nutzen. Untenstehend sowie in unseren Musterprojekten stellen wir Ihnen verschiedene Möglichkeiten zu wasserführenden Öfen im Wohnbereich vor.

Was zeichnet die Lehmbauweise für Öfen aus?

Lehm hat als Naturbaustoff eine lange, faszinierende Geschichte und ist bei uns in den letzten Jahren besonders bei gesundheitsbewussten Menschen wieder sehr beliebt geworden.

Ein Lehmofen wirkt feuchteregulierend auf das Raumklima. Viele Menschen erleben die Wärme des lehmverputzten Ofens als besonders ausgeglichen und anregend.

Darüber hinaus besitzt Lehm eine besondere Ausstrahlung, was die Gestaltung des Wohnraumes anbelangt. Durch die Auswahl von Farbe und Struktur können die Oberflächen fein elegant bis hin zu erdverbunden ruhig wirken.

Ästhetische Raumgestaltung wirkt harmonisierend und sogar aufbauend auf den Menschen zurück. Nebenstehender Grundofen wurde von Dall’Armi Architektur in einem neu geschaffenen Begegnungsraum entworfen.

Über die aufbauende Wirkung von architektonischen Gestaltungen können Sie sich außerdem auf der Internetseite Schönheit in der Architektur informieren.

Wie findet man die passende Lösung?

Je nach Ihrer bisherigen Situation im Haus, je nach Wärmebedarf und Lebensgewohnheiten empfehlen wir Ihnen zunächst eine zentrale oder dezentrale Holzfeuerung. Alle Feuerstätten legen wir nach individuellen Belangen und baulichen Gegebenheiten aus. Aus unserer Erfahrung bestehen meist Erweiterungsmöglichkeiten, was z.B. neue Wand- oder Fußbodenheizungen anbelangt.

Einen Grundofen im Wohnbereich konstruieren wir individuell nach Ihren Wünschen, was die Heizleistung als auch die Formgebung anbelangen.  

Zum Beispiel ist es möglich, nebeneinander liegende Räume mit einem zentralen Ofen zu heizen, oder die Möglichkeit des Brotbackens zu integrieren. Eine innliegende Wasserführung ermöglicht es, einen Teil der Wärme durch Wasserzirkulation in das bestehende Heizungs- und Warmwassersystem einzuspeisen. Eine weitere sehr schöne Möglichkeit, gerade für Außenwände, stellt die Einbindung von Wandheizflächen über eine derartige Wasserzirkulation dar. Durch unsere fachgerechte Auslegung passen wir den Ofen an die erforderliche Heizlast an. Auch was Form- und Farbgestaltung anbelangt sind Ihre Vorstellungen und Wünsche im Mittelpunkt.

Ist ein Holzofen umweltverträglich?

Der Brennstoff Stückholz ist in Deutschland aus regionalen, dezentralen Quellen überall erhältlich und – wie aktuelle Studien zeigen – bei weitem nicht ausgeschöpft. Stückholz aus der nächsten Umgebung ist das Musterbeispiel für einen nachwachsenden Brennstoff, der praktisch CO2neutral heizt und regionale Handelsstrukturen fördert.

Die Verbrennung eines richtig konstruierten Grundofens ist durch die hohe Temperatur sehr gründlich, das bedeutet, das Rauchgas ist arm an Ruß und Schwelgasen.

Bei der Feuerung eines Dauerbrandofens muss man die Luftzufuhr regulieren, um die Verbrennungsqualität zu halten.

Für Öfen sind inzwischen auch Feinstaubfilter bzw. Rauchgas-Katalysatoren standardisiert erhältlich und sorgen für die vorgeschriebene Rauchgasqualität. Die aktuellen Regelungen für Kleinfeuerungsanlagen finden Sie hier.

Beispiele für zentrale und dezentrale Holzfeuerstätten

Pellet-Brenner im Keller als Zentralheizung

Mit einem zentralen Pellet-Brenner machen Sie sich einerseits unabhängig von fossilen Brennstoffen, andererseits von zeitlichen Engpässen der Raumheizung. Hier ist ein Brenner der Firma ATMOS abgebildet. Die Raumerwärmung erfolgt kontinuierlich dank der automatischen Beschickung des Brenners aus dem neben gelegenen Pelletlager.

Holzvergaser im Keller als Zentralheizung

Ein hochfunktionaler, emissionsarmer Holzvergaser sorgt für kontinuierliche Warmwasserbereitung in neben stehenden Pufferspeicher, der je nach Bedarf Ihre Räume beheizt und Warmwasser zur Verfügung stellt. Im Winter ist eine Befeuerung ca. alle 2 bis 3 Tage erforderlich. Für den Sommer und die Übergangszeiten ergänzt man diesen Heizungstyp sinnvollerweise mit Solarthermie.

wasserführender Kaminofen im Wohnbereich

Die wasserführenden Kaminöfen  Walltherm® der Fa. Wallnöfer GmbH vereinen technische Perfektion, einfache Bedienung und elegantes Design. Dieser leistungsstarke Ofen funktioniert nach der Holzvergaser-Technik und gewährt dadurch einen höchsten Wirkungsgrad mit sauberer Verbrennung. Rund 80% der Wärmeleistung fließt in die Wasserführung, der Rest ist Abstrahlung in den Raum. Somit ist gewährt, dass bei entsprechender Auslegung keine Überheizung des Wohnbereiches erfolgt und ausreichend Wärme für Wand-, Fußbodenheizungen bzw. Heizkörper zur Verfügung steht.

Badeofen im Wohnbereich

Eine weitere, recht unkonventionelle Möglichkeit, eine dezentrale Warmwasserbereitung im Haus einzurichten, ist ein Badeofen. Im Bild rechts sehen Sie einen Badeofen von Eisenwerk Wittigsthal GmbH. Oberhalb des Brennraums befindet sich der 100l-Wasserspeicher, der in Wand-, Fußbodenheizungen und in Heizkörper einspeisen kann.

Absorberofen im Wohnbereich

Ein gemauerter Schamotteofen als Zeitbrandofen kann mit einer Wasserführung integriert werden. Ein Absorber versorgt die innliegende Verrohrung mit Warmwasser. Dieser Ofen ist ebenfalls dezentral für Fußboden- und Wandheizungen und Heizkörper einsetzbar.

Fördermöglichkeiten des Bundes

Seit 2024 sind die Förderleistungen für Privatpersonen nicht mehr leicht auf der Internetseite der BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) zu finden, sondern bei der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau), hier der direkte Link. Sprechen Sie uns bei Bedarf gerne an.