Neubau mit wasserführendem Grundofen und Solarthermie
Kein aufwändig konzipiertes „Solarhaus“, kein Passivhaus, keine künstliche Lüftung, einfach eine gute Isolierung (Holzfaser) und ein präzise durchdachtes Wärmekonzept. Es war zudem der Wunsch der Bauherren, mit wenig Elektronik und einfach überschaubaren Regelvorgängen sich selbst autark in der Heizungsbedienung zu fühlen. Also lieber gut planen und dann eine einfache, bewährte Anlagentechnik wählen. In einem Kombispeicher fließt die Wärme des wasserführenden Holzofens und der Solarkollektoren zusammen und steht für Warmwasser (hygienisch integriert) und die Fußbodenheizung zur Verfügung. 800 Liter Speichervolumen klingt zunächst klein, doch die Philosophie geht auf: Die Wärme wird nicht lange gespeichert, sondern in Fluss gebracht, auch die Fußböden stellen einen Wärmespeicher dar.
Der Ofen stellt im Haus eine Mitte dar. Über 1500 kg Lehm und Schamotte sind hier verarbeitet. Die Verbauung an Schamottesteinen und aufgebrachter Lehmputz lassen die Wärme des Ofens gemildert in das Wohnzimmer und den Hausflur strahlen. Gleichzeitig stellen sie in dem Haus ein ausgeglichenes, „erdiges“ Raumklima her. Die moderne Holzbauweise ist einfach zu erstellen und hält die Wärme im Winter gut im Raum. Die Masse an Lehm und Lehmoberflächen ergänzt dies gut, indem sie feuchtigkeitsregulierend wirkt und thermisch träge ist. Ohne diese Ergänzung durch natürliche Mineral-
Leider liegt das Haus für solare Wärmenutzung nicht optimal ausgerichtet. Die Dachfläche zeigt nach OSO. Wir entschieden deshalb, die Kollektoren nicht flach (Neigung 25°), sondern in Querrichtung zum Giebel um 40° aufgestellt zu positionieren, um auch in der Übergangszeit noch brauchbare Erträge zu gewinnen. Eine Simulation lieferte die Gewissheit, dass 12 m² Flachkollektoren das beste Preis-
Die ersten Jahre sind nun vergangen. Der durchschnittliche Holzverbrauch liegt bei 3 bis 4 Raummetern pro Jahr. Für etwa 280 € hat die Familie ein warmes Zuhause und Warmwasser. Der tägliche Blick auf die Speichertemperatur und das maßvolle Einfeuern schenken eigentlich Ruhe und Lebensrhythmus, nicht das Gefühl einer zusätzlichen Arbeit.
Nicht nur für die Bewohner selbst ist dieses Konzept eine Freude. Wenn man bedenkt, dass die erforderliche Holzmenge bei nachhaltiger Waldbewirtschaftung (Mischung von meist heimischen Baumarten und –
Heiz-
Maximale Nennwärmeleistung 14,5 kW
davon ins Wassersystem Max 70%
Solare Flachkollektoren 12 m²
Orientierung / Neigung 195°SSW / 40°
Kombispeicher + Warmwasser 750 + 50 Liter
Verbrauch an Scheitholz 3 bis 4 rm /a
Wärmeverteilung : Fußbodenheizung und Rauchgaszüge